Lindner: Merkels Appell war dringlich und angemessen

FDP-Chef fordert unbürokratische Hilfe für Unternehmen - Warnung vor Entwicklung auf Finanzmärkten

FDP-Chef Christian Lindner hat die Fernsehansprache von Bundeskanzlerin Angela Merkel begrüßt. „Der Appell in seiner Dramatik war dringlich und angemessen und kam zum richtigen Zeitpunkt. Es haben offenbar noch nicht alle in Deutschland verstanden, wie ernst die Lage ist“, sagte Lindner der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ).

Lindner forderte, dass die Hilfen für die Wirtschaft „schneller und unbürokratischer ankommen“. „Der Weg über komplizierte Antragsstellung für Kredite bei der Hausbank, abgesichert über die KfW, könnte für manche zu lang sein“, so der FDP-Vorsitzende gegenüber der „NOZ“. Sein Vorschlag: „Wir müssen die Finanzämter nutzen, die pauschal und schneller Rückerstattungen oder Steuergutschriften überweisen können. Damit kann man der kleinen Gaststätte, dem Freiberufler oder dem Familienbetrieb sehr viel schneller helfen als mit abgesicherten Krediten.“

Lindner warnte zugleich vor gefährlichen Entwicklungen auf den Finanzmärkten: „Jetzt gibt es große Wetten auf das Scheitern von Unternehmen durch sogenannte Leerverkäufe.“ Mit Leerverkäufen bezeichnet man eine Aktienstrategie, bei der der Händler auf fallende Kurse wettet. Diese Praxis würde derzeit „in unethischer und ökonomisch gefährlicher Weise missbraucht, um Turbulenzen auszulösen“, sagte Lindner. „In anderen Ländern wurde das von den Finanzaufsichten untersagt, in Deutschland bisher nicht. Das birgt die Gefahr, dass sich das Geschehen jetzt auf kerngesunde deutsche Unternehmen konzentrieren könnte. Die deutsche Finanzaufsicht muss dringend prüfen, ob ein Verbot von Leerverkäufen angezeigt ist“, forderte Lindner.¹

Beatrix von Storch: Merkel führt in der Corona-Krise nicht, sie läuft der Entwicklung nur hinterher

Zum Management der Corona-Krise seitens der Bundeskanzlerin sagte die stellvertretende Vorsitzende der AfD-Fraktion im Deutschen Bundestag, Beatrix von Storch, heute im ARD-Morgenmagazin:

„Es ist wie 2015. Die Kanzlerin ist erst untätig. Dadurch vergrößert sich die Krise enorm. Und dann appelliert sie an die Opferbereitschaft der Bürger. Und für die Zeit danach hat sie keinen Plan.“²

¹Neue Osnabrücker Zeitung ²AfD-Fraktion im Deutschen Bundestag

DasParlament

Kommentar verfassen